Spuren der Vergangenheit: Lernen am Ort des Erinnerns
Gestern unternahmen die Schüler/innen einen beeindruckenden Lehrausgang zum Jüdischen Friedhof in Güssing, organisiert im Rahmen des Ethikunterrichts. Die Führung übernahm der Stadthistoriker Karl Gober, der uns die bewegte Geschichte dieses besonderen Ortes durch viele kleine Anekdoten näherbrachte.
Der Jüdische Friedhof in Güssing, auch bekannt als „Musztafaischer Garten“, wurde am 1. Januar 1799 als dritter Friedhof in Güssing von der jüdischen Gemeinde erworben. Die erste Beerdigung fand im Jahr 1811 statt. Leider wurde der Friedhof während der NS-Zeit geschändet, und viele der wertvollen Grabsteine wurden beschlagnahmt und entfernt. Heute erinnern symbolische Grabsteine und ein Mahnmal an die einst blühende jüdische Gemeinde in Güssing, die 1859 um die 766 Personen erfasste.
Diese Exkursion bot den Schüler/innen eine wertvolle Gelegenheit, sich mit der Geschichte und den Schicksalen der jüdischen Gemeinde in Güssing auseinanderzusetzen, die Bedeutung des Gedenkens zu verstehen, sich mit der Endlichkeit des Lebens zu befassen und über Ausgrenzung und Antisemitismus nachzudenken.